Makler und Marktbeobachter jubeln. Der deutsche Immobilienmarkt jagt von Rekord zu Rekord.
Die investierten Volumina erreichen in allen Sektoren – egal ob Wohnen, Büro, Einzelhandel oder Sondernutzungen – neue „all-time highs“. Gleichzeitig steigen die Preise und somit sinken die Renditen.
Für mich eine erwartete und ganz logische Entwicklung.
Deutschland ist heute einer der heißesten Immobilienmärkte Europas und nach London wohl der „trendigste“. Die Nachfrage übersteigt das Angebot längst bei weitem.
Solange überdies das Zinsniveau auf dem derzeitigen Tiefstand verharrt – und eine Erhöhung in Europa ist in absehbarer Zeit unwahrscheinlich –, bleibt auch der Liquiditätsdruck ungebrochen. Sichere Alternativen fehlen, daher sind auch „nur“ 3 oder 4 % Rendite bei „Betongold“ attraktiver als mögliche Minuszinsen auf dem Sparbuch.
Wie berechtigt ist nun all unter diesen Aspekten die Angst vor einer Blasenbildung? Eine solche sehe ich, zumindest in den neuen deutschen Bundesländern, noch lange nicht. Es wird mit ausreichend Eigenkapital gekauft, Fremdfinanzierungen nach wie vor selektiver gewährt als noch vor 2008. Die Wohnungsmieten sind in den ehemals ostdeutschen Städten weiterhin moderat, ebenso die Preise für Eigentumswohnungen.
Wer also schon nicht vor Jahren und somit bei Renditen von 5 oder 6% in Berlin gekauft hat, den wird die rasante Entwicklung auch in Leipzig, Dresden oder Halle „bestrafen“. Noch gibt es hier entsprechende Opportunitäten. Abwarten und Tee trinken, wie es so schön heißt, wäre jetzt zwar vielleicht der Jahreszeit geschuldet, aber definitiv keine empfehlenswerte Strategie für ein Investment in diesen Märkten!