Leipzig ist momentan Deutschlands Boomtown Nummer eins. In einem aktuellen Ranking der sogenannten „Schwarmstädte“ (die deutsche Bevölkerung sortiert sich innerhalb Deutschlands neu – das nennt man Schwarmverhalten) belegt Leipzig hinter München den unglaublichen zweiten Platz. Will – undemografisch ausgedrückt – heißen, die Handelsstadt erfreut sich enormer Popularität.
Wer hätte das noch vor wenigen Jahren gedacht?
BMW, Porsche, DHL und Amazon waren mit ihren Logistikzentren und Produktionsstätten Vorreiter für den Aufschwung.
Nun, ich trommle schon seit geraumer Zeit mantraartig meine Überzeugung, dass Leipzig auch ein hervorragender Investitionsstandort für Immobilien ist. Lange Zeit wurde ich dahingehend aber nicht wirklich ernst genommen. Dann ging es ziemlich rasch. So schnell, dass auch ich überrascht wurde. Und heute ist Leipzig ein Synonym für den Wiederaufstieg anderer Städte in den neuen Bundesländern. Dresden, Erfurt, Jena, aber auch Magdeburg, Chemnitz oder Halle – es gibt eine Menge unterschiedlicher Erfolgsstories.
Das Problem dabei: Im Medienzeitalter bleiben Erfolge wie auch Misserfolge nicht lange unbemerkt. So etwas wie Schwarmverhalten gibt es nicht nur bei der Bevölkerung, sondern auch bei Investoren. Und die Karawane der anlagewilligen Lemminge, die unaufhaltsam Richtung Ostdeutschland zieht, ist inzwischen lang geworden.
Traumrenditen gibt es heute keine mehr, aber solide Investitionsmöglichkeiten mit deutlich geringerem Quadratmeterpreis und deutlich geringeren Durchschnittsmieten als in Wien. Und das bei durchaus guter Substanz, stabiler Vermietungssituation und besserer Rendite.
Merkbar schwieriger ist aber die Akquisition geworden. So wie Investoren lesen auch Immobilieneigentümer Zeitung und wissen, dass sie auf einer begehrten Handelsware sitzen. Sowohl das deutsche Maklerrecht als auch die fehlende Möglichkeit einer öffentlichen Einsicht in das Grundbuch verschärfen die Situation noch. Mit anderen Worten, es wird immer schwieriger, Angebote auch tatsächlich in Transaktionen umzusetzen. Frustrierte Investoren und unnötige Aufwendungen sind die Folgen.
Oder anders ausgedrückt: Man muss heute noch mehr Kilometer machen, um schlussendlich zum Notar zu kommen.
Bei so vielen schlechten Nachrichten aber noch eine gute zum Schluss: Wir haben seit Beginn 2014 in den neuen Bundesländern mehr als 45 Transaktionen begleitet. Das bedeutet, es gibt noch Opportunitäten, das MAGAN-Team findet sie auch, und wir kommen auch zu Abschlüssen. Nicht immer, aber sehr oft.