Seit Monaten wird in Immobilienzirkeln zb. auf der Expon Real Immobilienmesse in München, über die Folgen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union für die Immobilienmärkte diskutiert.
Zusammenfassend kann man festhalten:
Die Auswirkungen auf Großbritannien selbst werden mehrheitlich negativ bis neutral gesehen. Nur ganz wenige „Super-Optimisten“ meinen (vielleicht aus Zweckoptimismus?), dass sich der englische Immobilienmarkt – und wir reden in Bezug auf Auslandsinvestitionen hier vor allem vom Wasserkopf London – durch den Brexit positiv entwickeln wird.
Momentan sind die Auswirkungen ein klarer Bremsfaktor. Die Nachfrage nach Wohnungen wie auch nach Investitionsobjekten geht deutlich zurück, niedrigere Mieten sind die Folge.Mittelfristig ist die Lage schon schwieriger zu beurteilen. Wir wissen ja noch nicht einmal wie der Brexit im Detail aussieht. Die weitere Entwicklung wird letztlich auch von den wechselseitigen Rechten und Pflichten von EU und Großbritannien, wie sie im zukünftigen Kooperationsvertrag gestaltet sind, abhängig sein.
Tatsache ist aber auch, dass London, soweit ich das in meinen 30 Berufsjahren, (teilweise sogar recht hautnah) mitverfolgt habe, immer großen Schwankungen unterworfen war. Heute noch himmelhochjauchzend, morgen schon zu Tode betrübt. Auch London ist keine Einbahnstraße, Märkte können nach oben oder nach unten gehen.
Eindeutiger ist aber die Meinung aller Experten, was die Auswirkungen des Brexit auf den deutschen Immobilienmarkt betrifft. Von einer negativen Auswirkung wagt wirklich niemand zu sprechen, die Stimmung reicht von neutral-positiv bis sehr positiv.
Sicher ist: Was auch immer London an Gewicht verliert, wird als Gegengewicht in Kontinentaleuropa aufgebaut werden. Davon könnte Paris profitieren (allerdings mit Problemfeldern und Fragezeichen versehen, wegen der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Immigrantenthema), Frankfurt als Bankenplatz und natürlich Berlin als größte Stadt in der Europäischen Union.
Auch wenn die Renditen in Berlin in den letzten Jahren aufgrund des Liquiditätsdrucks gesunken sind, ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.
Die Attraktivität der Hauptstadt der größten Volkswirtschaft in der Europäischen Union ist weiter im Steigen begriffen.
Und damit ist auch die Entwicklung der Immobilienpreise vorgegeben.