In zunehmendem Maße beginnen wir mit Covid-19 zu leben und uns zu arrangieren.
Nicht nur öffentliche Einrichtungen, Restaurants, Hotels etc. werden wieder geöffnet, auch der Immobilienmarkt fährt wieder zu seiner normalen Betriebstemperatur hoch.
So haben wir in den letzten Tagen ein geradezu sprunghaftes Ansteigen der Immobilienangebote, die zu Dutzenden täglich bei uns eintreffen, registriert.
Die ärgste Schockstarre, die Unsicherheit, in der Verkäufer und Käufer gleichermaßen für einige Wochen gefangen waren, löst sich damit auf.
Und in Österreich wie auch in Deutschland hören wir von Maklern und Notaren, dass auch tatsächlich wieder in regem Maße Transaktionen stattfinden.
Ich hatte in meinem Kommentar in unserem letzten Info-Newsletter, den ich vor rund vier Wochen geschrieben hatte, angemerkt, dass ich zwischen zwei Strömungen in der Auslegung, wie sich die Corona-Krise auf den Wohnimmobilienmarkt auswirken wird, hin- und hergerissen bin.
Einerseits ist da die negative Betrachtungsweise, der Hintergrund der größten Wirtschaftskrise der letzten 75 Jahre, Rekordarbeitslosigkeit, Kaufkraftverlust, Konkurse etc.
Auf der anderen Seite steht, positiv gesehen, der Drang der Anleger, gerade in der Krise in den sicheren Hafen Betongold zu steuern, und der Wunsch nach wohnraumlicher Verbesserung, z. B. durch Balkon oder Garten.
Bestandsaufnahme jetzt, Ende Mai: Unser eigener Immobilienbestand in Deutschland sowie der unserer Klienten ist kaum von Mietausfällen heimgesucht worden. Der Hafen ist also auch in der Realität sicher geblieben.
Tatsächlich scheint es so etwas wie einen neuen Run auf die Assetklasse Wohnimmobilien zu geben.
Das alles stimmt mich wesentlich optimistischer als noch vor einem Monat.
Ich glaube – immer unter der Voraussetzung, dass es nicht im Herbst eine schwere zweite Welle gibt –, dass der Investmentmarkt für Wohnimmobilien ein fulminantes Comeback feiern wird (war er denn überhaupt jemals weg?).
Und das ist doch schon mal eine gute Nachricht.
Apropos gute Nachrichten, es gibt nicht nur verfügbare Ware am deutschen Immobilienmarkt. Ich erwähnte schon, dass wir dieser Tage eine stattliche Anzahl an Zinshaus-Angeboten bekommen haben – es gibt auch „gute Ware“. Das mag auf den ersten Blick erstaunlich anmuten, hängt aber wahrscheinlich mit dem Nachholeffekt nach Wochen des Stillstands zusammen.
Fehlt zum Glücklichsein für den Investmentberater nur mehr die Aufhebung der Reisebeschränkungen.
Und die sind ja jetzt für Mitte Juni angekündigt.
Wir werden demnächst über die „neue Reisenormalität“ berichten.
Schön, in diesen Zeiten auch wieder mal Licht am Ende des Tunnels zu sehen, und ich bin mir dabei sicher, es sind nicht die Lichter des entgegenkommenden Zuges.