Der deutsche Immobilienmarkt bleibt spannend, und ich möchte Ihnen einige Gedanken und Überlegungen über dessen Entwicklungen in diesem Jahr näherbringen. Genau dieser Themenkomplex war Mitte Februar auch Inhalt meines Referats bei einer MAGAN Veranstaltung für Klienten und interessierte Anleger im Park Hyatt Hotel in Wien. Sollten Sie nach diesen Zeilen anderer Meinung sein oder möchten Sie dazu Anmerkungen machen, dann zögern Sie bitte nicht, mit mir in einen Dialog zu treten.
Auch für die Immobilienmärkte ist die geopolitische Gesamtsituation gegenwärtig das beherrschende Thema. Seit Ende des Kalten Krieges war die Welt nicht mehr so unsicher, und das wirkt sich jedenfalls auch auf die Finanz- und Immobilienmärkte aus. (Tages-)politische Ereignisse (von Wahlen bis zu Attentaten oder Dekreten des amerikanischen Präsidenten) können jederzeit die Weltlage verändern. Das bedeutet auch, dass zukünftige Entwicklungen noch schwerer abschätzbar sind.
Wie sich der BREXIT langfristig auf die EU und GB auswirkt, ist aufgrund der noch nicht bekannten Ausgestaltung letztlich nicht vorhersehbar. Jedenfalls ist es aber eine Tatsache, dass momentan der deutsche Immobilienmarkt als Investmentstandort noch zusätzlich an Attraktivität gewonnen hat und stärker in den Fokus von internationalen Investoren gerückt ist.
Die Nachfrage nach Investments in Deutschland ist ungebremst hoch, dem steht aber derzeit auch ein deutlich teureres Angebot gegenüber –2016 ist das investierte Volumen daher gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, Ähnliches wird für 2017 erwartet.
Um bessere Renditen zu generieren, müssen Investoren etwas mehr Risiko eingehen. Sei es durch Nischenprodukte abseits der großen Märkte Wohnen, Büro, Einzelhandel, also zum Beispiel Hotel, Seniorenwohnen, Studentenwohnen, Logistik, Lager und weitere Sondernutzungen, oder durch Investitionen in kleinere Märkte, also B- oder C-Städte. Eine dritte Möglichkeit ist die Projektentwicklung.
Die großen Gewinner werden in den nächsten Jahren in Deutschland die sogenannten Schwarmstädte sein, also (kleine) Metropolen, die aufgrund ihrer Anziehungskraft wachsen und insbesondere kaufkraftstarke, gut ausgebildete Menschen anlocken.
Vor allem in den deutschen Millionenstädten stoßen Teilmärkte wie zum Beispiel Wohnen, so meinen Experten in Deutschland, preislich mittlerweile an ihre Schmerzgrenze.
Trotzdem glaube ich nicht an eine Blasenbildung. Einerseits, weil die Erfordernisse des Eigenkapitals hoch sind, und andererseits, weil momentan die Alternativen fehlen: Gerade in unsicheren Zeiten wird tendenziell weiter in Gold und Sachwerte angelegt werden.