Und es geht noch immer weiter. Die Preisrallye am Immobilienmarkt scheint kein Ende zu nehmen. Die Covid-Krise ist vorerst mal ausgestanden, und langsam kehrt auch wieder Normalität ein – auch in den Berufsalltag. Aber nicht für alle Assetklassen, denn Hotel und Einzelhandel leiden noch unter den Auswirkungen der Pandemie und den Restriktionen der letzten 14 Monate. In diesen beiden Bereichen werden sich in den kommenden Monaten noch starke Veränderungen zeigen, die sich aber bereits vor Corona abgezeichnet hatten und nun eine enorme Dynamik erfahren haben.
Aktuell ist aufgrund der niedrigen Zinsen – in zunehmendem Maße sogar Negativzinsen bei Banken – der Kapital- und Anlagedruck enorm gewachsen. Dazu kommt, dass neue Konkurrenten auf dem Markt tätig werden. PwC geht in seinen aktuellen „Emerging Trends in Real Estate“ davon aus, dass Immobilien nicht mehr nur eine Anlagealternative sein werden, als Beimischung unter anderem bei Versicherungen oder großen Staatsfonds, sondern auch eine wesentliche Komponente im Anlageportfolio. Das heißt, es kommt durch diese Institutionen noch mehr Geld auf den Markt, als ohnehin schon vorhanden ist.
Die Nachfrage wird vor allem die als sicher geltenden Wohnungsmärkte betreffen. Speziell in Deutschland und auch in Österreich ist diese Assetklasse äußerst gefragt. In beiden Ländern haben Wohnimmobilien bei den Investments bereits zum wiederholten Mal die immer an der Spitze liegenden Büroimmobilien überholt. Wohnprojekte sind derzeit die beliebteste Assetklasse bei Investoren überhaupt.
Und zu guter Letzt wurde in der deutschen Hauptstadt noch ein Turbo gezündet: Am Berliner Immobilienmarkt geht es steil nach oben. Das Urteil des Verfassungsgerichtshofs zum Mietendeckel hebt alle Schranken auf. Laut dem Immoscout24-Wohnbarometer sind die Angebotspreise bei Mieten seit diesem Zeitpunkt um unglaubliche sieben Prozent gestiegen. Wohnungen, die wegen des Mietendeckels verkauft werden sollten, werden jetzt wieder zurückgenommen. Damit verknappt sich das Angebot an Eigentum. Wohin die Reise gehen wird, lässt sich ohne Blick in die Glaskugel wie immer schwer abschätzen, aber solange die Gemengelage so bleibt, wie sie derzeit ist, lässt sich nur ein einziger Schluss ziehen: Der Druck auf die Immobilienmärkte bleibt bestehen, die Preise werden weiter steigen.