Vor rund vier Jahren fand die Kehrtwende statt, und seitdem ziehen die neuen Bundesländer wieder mehr Menschen aus Westdeutschland oder dem Ausland an, als sie umgekehrt an Einwohnern verlieren. Die jahrzehntelange Abwanderung aus Ostdeutschland ist damit gestoppt. Städte wie Leipzig, Dresden, Jena, Erfurt und Potsdam sind zu Magneten vor allem für junge Menschen geworden, die einen Ausbildungs- oder Studienplatz suchen.
Weil sich der Arbeitsmarkt verbessert hat, bleiben viele auch nach der Ausbildung in den Städten. Selbst eine Familiengründung treibt junge Leute nicht mehr zwingend in die Randgebiete der Ballungsräume.
Allerdings stellt die Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung fest, dass von dieser Trendwende nur eine Minderheit der Gemeinden, vor allem die Großstädte, profitieren. Die meisten ländlichen Gebiete schrumpfen weiter; trotz der positiven Gesamtbilanz verzeichneten lediglich 15 Prozent aller ostdeutschen Gemeinden zwischen 2008 und 2013 eine positive Bevölkerungsbilanz.