„Eine Wohnungsnot liegt vor, wenn physisch im großen Ausmaß Wohnungen fehlen“, meint Günter Vornholz, Professor für Immobilienökonomie an der EBZ Business School in Bochum. Dies treffe aber derzeit nicht zu. „Knappheit ist ein Begriff aus der Volkswirtschaftslehre und bezeichnet eine Situation, in der die Nachfrage größer als das Angebot ist“, konkretisiert Vornholz und sieht diese Situation sehr wohl in einigen Regionen Deutschlands. Die Entwicklung der Mieten und der Leerstände zeigt, dass es eine Wohnungsknappheit gibt, jedoch ist die Klage über „explodierende Mieten“ oder „Wohnungsnot“ – wie sie in den Medien oft zu finden ist – fehl am Platz.
Für den Ökonomen ist die Wortwahl störend: „Es geht zwar nur um Worte und Begrifflichkeiten, aber mit diesen werden Eindrücke vom Wohnungsmarkt suggeriert, die so nicht gegeben sind.“ Die derzeitigen Mietsteigerungen und Leerstände seien kein Indiz für eine Wohnungsnot, wohl aber für eine Knappheit von Wohnungen.
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